Unser Konzept...

…für den Übergang von der Kindertagesstätte (Kita)  zur Grundschule (GS)

Stand März 2020

Leitbildbezug und Ziel des Konzeptes

„Wir wollen eine positive Einstellung zum Lernen vermitteln und arbeiten gerne mit Einrichtungen in der Gemeinde und anderen regionalen Partnern zusammen.“ Eine frühzeitige Beratung der Eltern zur Lern- und Persönlichkeitsentwicklung ihres Kindes und eine enge Zusammenarbeit mit den Kinderta­gesstätten, die in unserem Einzugsgebiet arbeiten, sind uns wichtig. Wir möchten unseren Schulanfängern einen behutsamen Übergang von der Kindertagesstätte zur Grundschule und somit einen gelungenen Schulstart ermöglichen. In Kooperation mit den Kinderta­gesstätten haben wir folgendes Übergangskonzept entwickelt:

1. Elternabend der Vierjährigen

Im Frühjahr eines jeden Jahres findet in einer der zwei Grundschulen Sümmern oder Hennen ein gemeinsamer Informationsabend zu den Fördermöglichkeiten der zukünftigen Schulanfänger statt. Die Eltern werden über das Schulfähigkeitsprofil und über die Möglichkeiten der schulischen Förderung in Bezug auf die Arbeit in der Schuleingangsphase informiert. Die Kindertagesstätten aus Hennen, Drüpplingsen und Sümmern präsentieren in vorheriger Absprache Fördermöglichkeiten zu einzelnen kindlichen Entwicklungsbereichen: Sprache, Grob- und Feinmotorik, Sinneswahrnehmung, soziale und emotionale Kompetenzen und kognitive Entwicklung.

2. Tag der offenen Tür

An einem Vormittag im September des Vorschuljahres laden wir alle Eltern und Erziehungsberechtigten mit ihren Kindern zum Tag der offenen Tür ein, an dem die Möglichkeit besteht in allen Klassen den Unterricht mitzuerleben und die Schule mit ihrem Betreuungsangebot (OGS / 8-13 Uhr) näher kennenzulernen. Der Rundgang und das Mitmach-Angebot für die zukünftigen Schulanfänger erfolgt in Kleingruppen, die von Schulleitung und Lehrkräften der GS Hennen sowie ErzieherIn­nen der Kitas begleitet werden.

3. Erster Info-Elternabend zur Schulanmeldung

Im November findet der erste Informationselternabend in unserer Schule statt, zu dem alle Eltern / Erziehungsberechtigte, die ihr Kind bereits bei der Stadt Iserlohn für die GS Hennen angemeldet haben, mit einem persönlichen Schreiben auch unserer Grundschule eingeladen werden. Für alle Kinder ist die Schulanmeldung der erste wichtige Schritt auf dem Weg zum Schulkind. Deshalb wollen wir an diesem Abend Wichtiges ausführlich besprechen. Die vorab versandten Unterlagen „Schulinterner Anmeldebogen“ und „Einwilligung zur Verwendung von Personenabbildungen und personenbezogenen Daten von SchülerInnen“ werden an diesem Abend bereits eingesammelt, damit wichtige Informationen frühzeitig in unsere Akten aufgenommen werden können. Außerdem erhalten alle Eltern / Erziehungsberechtigte einen Überblick über die folgenden Themen:

–  Fahrplan zur Einschulung
Hier erfahren die Eltern / Erziehungsberechtigten alle Termine, die für sie und ihr Kind bis zur Einschulung wichtig sind.

– Ablauf der Schulanmeldung
Hierzu gehört das Elterngespräch, das Schulspiel und die schulärztliche Untersuchung.

– Schulfähigkeitsprofil
Es beschreibt die Kompetenzen, die ein Kind bei Schuleintritt haben sollte.

– Informationen zur Arbeit in der Schuleingangsphase
Wir informieren über die Organisation und die Arbeit in der Schuleingangsphase.

– In welche Klasse kommt mein Kind
Hier erfahren Eltern / Erziehungsberechtigte die Kriterien, die für die Schule bei der Klasseneinteilung wichtig sind.

– Offene Ganztagsschule und Betreuung
Wir informieren gemeinsam mit der Leitung der OGS über die Zielsetzungen der beiden Einrichtungen, die Betreuungszeiten und über den Tagesablauf.

–  Organisatorisches
Hier geht es um den Termin für das Elterngespräch, um den Termin für das Schulspiel und es wird der Hinweis zur Mitnahmen von Informationsmaterialien gegeben.

4. Schulspiel

Gut eine Woche nach dem ersten Elterninformationsabend findet in unserer Schule das Schulspiel für die Vorschulkinder statt. In Kleingruppen werden lernrelevante Bereiche spielerisch überprüft, um individuelle Voraussetzungen zu ermitteln. Das Schulspiel ist kein Test im herkömmlichen Sinn. Ziel ist es, herauszufinden, ob ein Kind schulfähig ist oder ob es in dem einen oder anderen Bereich bis zur Einschulung noch gefördert werden soll. Bis zur Einschulung sollten alle wichtigen Lernvoraussetzungen bei einem Kind vorhanden sein, damit der Übergang von der Kita in die Schule gut gelingt. Während des Schulspiels durchlaufen immer 2(3) Kinder und 1 Lehrkraft gemeinsam Stationen, an denen das Kind kleine Aufgaben bearbeitet. Dies sind Aufgaben, die das Kind aus den Kitas kennt. Die Kinder dürfen zeigen, was sie schon können. Zum Beispiel: den Namen schreiben, etwas ausschneiden, zu Bildern erzählen. Während die Kinder arbeiten, machen sich die Lehrkräfte Notizen in einem Beobachtungsbogen. Die Beobachtungen werden im Anschluss an das Schulspiel von der jeweiligen Lehrkraft ausgewertet und werden mit den Eltern / Erziehungsberichtigten besprochen. Die Eltern erhalten einen Ergebnis-Rückmeldebogen, auf dem notiert ist, ob Förderbedarf erforderlich ist oder ob kein Bedarf besteht. Sollte bei einem Kind Förderbedarf festgestellt worden sein, können die Eltern / Erziehungsberichtigten auf dem Rückmeldebogen der Schule Anregungen entnehmen, wie das Kind bis zum Schulstart gefördert werden sollte. Auch die Kita des Kindes berät über Fördermöglichkeiten.

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5. Elterngespräche mit der Schulleitung

Damit ein Kind gut und erfolgreich in der Schule lernen kann ist es wichtig, dass Eltern und Schule eng und vertrau­ensvoll zusammenarbeiten. Deshalb laden die Schulleitung und die stellvertretende Schulleitung  die Eltern / Erziehungsberichtigten zu einem persönlichen Gespräch ein. In diesem Gespräch ist Gelegenheit zum persönlichen Kennenlernen und zum Austausch über jedes einzelne Kind. Die Elterngespräche finden in der Regel am Vormittag und am Nachmittag in der Woche nach dem ersten Info-Elternabend statt. Listen zum Eintragen für einen Gesprächstermin liegen am Elternabend aus. Im Einladungsschreiben zum ersten Info-Elternabend, das die Eltern / Erziehungsberichtigten rechtzeitig Anfang November erhalten, sind bereits genaue Angaben zu den Gesprächszeiten mit dem Schulleitungsteam zu finden. Außerdem wird aufgelistet, welche Unterlagen zur Schulanmeldung mitzubringen sind.

6. Hospitationsprojekt

Im Rahmen des Übergangsverfahrens von der Kita zur Grundschule arbeiten die ErzieherInnen der Kinderta­gesstätten und das Kollegium der Grundschule Hennen kooperativ zusammen. Wir möchten jedem Kind einen glei­tenden Übergang von der Kita in die Grundschule ermöglichen. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam ein Hospitationsprojekt entwickelt. Die Vorschulkinder besuchen an drei Terminen im Frühjahr vor der Einschulung die Grundschule Hennen für eine Schulstunde. Die Begleitung der Kinder zur Grundschule erfolgt durch die Kindertagesstätte. Die Eltern/Erziehungsberichtigten erhalten zum Ablauf des Hospitations-projektes und zu den genauen Terminen über die Kindertagesstätten einen Brief. Im Rahmen dieser Hospitationstage geht es darum, dass ein Kindergartenkind eine Vorstellung von Schule entwickelt und seine zukünftige Grundschule mit einem guten Gefühl in Verbindung bringt. Das Vertrautwerden mit der schulischen Arbeit, mit dem Gebäude und dem Personal soll im Vordergrund stehen, nicht in erster Linie das Kennenlernen der möglichen zukünftigen Klassenlehrerinnen. Die Hospitation findet in zwei externen Gruppen statt, in der sich nur die Vorschulkinder aus den unterschiedlichen Kindertagesstätten zusammenfinden. Die Einteilung der Gruppen erfolgt durch die ErzieherInnen vorab. Die Gruppen werden an den drei Terminen immer wieder aufs Neue gemischt. So können sich alle Kinder kennenlernen und mit schulischen Inhalten aus den Bereichen Sprache, Zahlen, Bewegung und Wahrnehmung auseinandersetzen.

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7. Zweiter Elternabend "Infoabend Einschulung"

In den letzten Schulwochen findet der Infoabend zur Einschulung statt. Den Eltern/ Erziehungsberichtigten der Schulanfänger wird die Zusammensetzung der Klassen bekannt gegeben und sie lernen die zukünftigen Klassenlehrerinnen ihres Kindes kennen. Das Schulleitungsteam informiert zudem über folgende Themen:

  1. Kriterien für die Klassenzuordnung
  2. Schulische Arbeit braucht die Kooperation aller Beteiligten
  3. Wie Eltern ihr Kind unterstützen können
  4. Ablauf des ersten Schultags
  5. Gottesdienste
  6. Kennenlernnachmittag / Infoabend OGS

Anschließend gehen die Lehrkräfte mit den Eltern in die Klassen. Ein erstes Kennenlernen findet statt und die Eltern / Erziehungsberichtigten erhalten Informationsmaterial (Materialliste, Eltern-ABC, Das ge“Regel“te Miteinander, Schulwegeplan, Übersicht „Ablauf erster Schultag“, Einverständniserklärung „Umgang mit Zecken“,…).

8. Kennenlernen der Lehrkräfte

Zum gleitenden Übergang von der Kita in die Schule gehört neben dem Hospitationsprojekt, bei dem die Vorschulkinder bereits vor Schulbeginn die Grundschule kennenlernen konnten, auch das Kennlernen der zukünftigen Klassenlehrerinnen. Dieses erfolgt in zweifacher Weise:

  1. Besuch der Lehrkräfte vormittags in den Kitas kurz vor den Sommerferien
  2. Kennenlernnachmittag in der Grundschule für die zukünftigen Schulkinder

9. Einschulungsfeier

Die Einschulung findet immer am zweiten Schultag eines neuen Schuljahres statt. Die neuen Schulanfänger werden vormittags von allen Kindern und dem Team der Grundschule Hennen und der OGS in der Turnhalle mit kleinen Darbietungen und Liedern begrüßt. Anschließend haben die neuen Erstklässler mit ihren Klassenlehrerinnen eine Schulstunde in ihrem Klassenraum. Die Wartezeit können sich die Familien der Schulanfänger mit einem kleinen Getränk und einem Besuch am Buffet, das die Eltern der zweiten Jahrgänge organisieren, verkürzen.

10. Hospitation der ErzieherInnen in der Grundschule

Im ersten Schuljahr besuchen die ErzieherInnen der verschiedenen Kitas an unterschiedlichen Tagen ihre ehemaligen Vorschulkinder. Nach einer Hospitation im Unterricht findet nachmittags ein Austausch über einzelne Kinder statt, bei denen eine Einverständniserklärung der Eltern / Erziehungsberichtigen vorliegt.

11. Arbeitskreis Kita-GS

Die Erfahrungen in den ersten Schulwochen sind prägend für die künftige Einstellung der Kinder zur Schule und zum Lernen. Deshalb ist es wichtig, dass der Übergang von der Kita in die Grundschule fließend geschieht: der Anfangsunterricht kann an vertraute Formen des Spielens und Lernens aus der Kita-Zeit anknüpfen, ErzieherInnen können Strukturen aus dem Schulalltag in ihre vorschulische Arbeit in den Kitas übernehmen. Dazu dient der Arbeitskreis Kita – Grundschule, in dem sich ErzieherInnen, Schulleitung / Lehrkräfte / pädagogische Fachkräfte aus dem Ganztag austauschen und gemeinsame Konzepte zum Übergang entwickeln und auch organisatorische Dinge absprechen können. Der Arbeitskreis findet in der Regel zweimal in einem Schuljahr statt, der Ort des Treffens variiert zwischen den einzelnen Einrichtungen.